Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Soft Machine: Drop (Review)

Artist:

Soft Machine

Soft Machine: Drop
Album:

Drop

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Progressive- und Jazz-Rock, Fusion

Label: MoonJune Records
Spieldauer: 62:12
Erschienen: 08.01.2025
Website: [Link]

Die musikalischen Roman-Helden des progressiven Jazz-Rock lassen endlich wieder mit einer großartigen Live-Aufnahme alle ihre Fans und Freunde richtig guter Fusionsmusik aufhorchen. Eine rare Live-Aufnahme, die Stand heute 54 Jahre auf dem Buckel hat. Und gerade auch ihrer richtig gut remasterten Klangqualität wegen besonders wertvoll ist.

SOFT MACHINE, die sich nach einem Roman von William S. Burroughs benannt hatten, betreten hier 1971 als Quartett mit Hopper, Howard, Ratledge & Dean verschiedene Bühnen während ihrer Deutschlandtournee im November 1971, wovon die Live-Highlights auf „Drop“ gebannt wurden.


Und dass der Name SOFT MACHINE im Studio wie live für Prog-Jazz-Rock a la bonheur steht, ist längst kein Geheimnis mehr. Mit „Drop“ wird diesbezüglich eine weiterer Beweis hierfür geliefert.

Ratledges wilde komplexe Tastenausflüge an Orgel, Fender Rhodes und elektrischem Piano, die wahnsinnig machenden Saxophon-Ausbrüche oder der immer fett klingende Bass von Hopper, der sich gerne auch immer wieder in den Vordergrund zu spielen vermag, sowie das sich wild durch jedes Stück donnernde Schlagzeug von Howard sind nicht nur Band-Markenzeichen, sondern gelten längst als legendär. Da ist es einfach wunderbar, dass man dieses Live-Ereignis nunmehr dank des MoonJune-Labels erneut in so guter Soundqualität – und richtig gutem Stereo-Klang – über ein halbes Jahrhundert später in remasterter Qualität wieder nachvollziehen kann.


Nachdem sich SOFT MACHINE 1966 gegründet hatten, galten sie schnell im Bereich des Jazz Rock als einer der größten Hoffnungsträger und legten sogar 1971 mit ihrem Album „Third“ ein adäquates Meisterwerk vor, das neben dem Highlight dieses Genres, dem im gleichen Jahr entstandenen „Bitches Brew“ von MILES DAVIS, bestehen konnte. Dann verließ Kreativ-Kopf Robert Wyatt die Band und musste von dem aus dem Jazz kommenden Schlagzeuger Phil Howard ersetzt werden, der seine Sache hier live so kurz nach seinem Bandeinstieg wahrhaft großartig macht. Man genieße nur das kurze Schlagzeug-Solo auf „Dark Swing“! Natürlich hört man seine offensichtliche Jazz-Affinität wortwörtlich aus jedem noch so freien und komplexen Schlag heraus. Das kann dann gerne auch alles mal Richtung Free Jazz tendieren, den wilden Improvisationsideen aller beteiligten Musiker tut das jedenfalls keinen Abbruch. Denn gerade in ihren Improvisationen scheinen alle vier im absoluten Einklang.

Diese Band-Konstellation währte am Ende nur schlappe fünf Monate und Howard verließ die Band. Aus diesem Grunde gibt es wohl sonst keine Live-Aufnahmen in dieser Besetzung. Wirklich schade! Denn „Drop“ ist der lebendige Beweis dafür, was live in diesem nur kurzfristig unter dem Namen SOFT MACHINE agierenden Quartett an großartiger Qualität steckte.


FAZIT: Alle SOFT MACHINE- und progressive Jazz-Rock-Freunde der Siebziger-Jahre aufgepasst. Hier kommt mit „Drop“ ein rarer, wirklich klangtechnisch gut bearbeiteter Live-Leckerbissen aus dem Jahr 1971 für euch. Die Musik auf dieser CD wurde auf dem Weg zum "Fifth"-Album aufgenommen und übertrifft dieses mitunter sogar. Phil Howard, der neue Schlagzeuger, war bei der Live-Performance in seinem Element als Echtzeit-Improvisator. Sein Spiel ist voller aufgestauter Kraft, die sich auf seine Mitmusiker offensichtlich überträgt. Obwohl SOFT MACHINE in dieser Besetzung nur fünf Monate zusammenblieb, legen sie hier mit den Live-Aufnahmen ihrer Deutschland-Tour im November 1971 ein richtig gutes und zeitloses Dokument voller erstklassigem Jazz Rock vor. Nicht nur als Sammelstück bestens geeignet!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 274x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Neo Caliban Grides
  • All White
  • Slightly All The Time
  • Drop
  • M.C.
  • Out-Bloody-Rageous
  • As If
  • Dark Swing
  • Intropigling
  • Pigling Band

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!