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Red Bazar: Blood Moon (Review)
Artist: | Red Bazar |
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Album: | Blood Moon |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock und Metal |
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Label: | White Knight/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 60:23 | |
Erschienen: | 04.04.2025 | |
Website: | [Link] |
RED BAZAR, die britischen Prog-Metallisten, die auf Härte genauso wie auf retro-progige Harmonien setzen, lassen von Anfang an bei „Blood Moon“ nichts anbrennen und starten sofort hardrockig voller metallischer Gitarren-Riffs durch, wobei es komplex zur Sache geht. Eintönigkeit ist definitiv nicht das Ding dieses Prog-Vierers, der mit dem blinden Ausnahmemusiker PETER JONES einen sehr namhaften Sänger und Keyboarder in seinen Reihen hat.
Man vermag es kaum zu glauben, dass die 'Tigermotte' und der CAMEL- sowie CYAN-Frontmann tatsächlich den ersten Song singt.
Solch eine hart drauflosrockende, mitunter schreikräftige Röhre traut man ihm gar nicht zu. Mit „Fall On Your Own Sword“ gebührt Jones absolute Hochachtung, der dann bei dem progressiv-hymnischem Nachfolger „When The World Burns“ wieder in seine typische Stimmlage, die wir von den TIGER MOTH TALES kennen und die einen an die Gabriel- wie Collins-Ära von GENESIS erinnert, verfällt. Dazu ausgiebige akustische Gitarrenmomente und eine bedrückende wie finstere, sehr hymnische Atmosphäre, die einem angst und bange macht.
In dem Instrumental „High Velocity“ wird dann vorsichtig die Jazz-Kiste geöffnet und metallisch mit ein paar KING CRIMSON-Verweisen das Prog-Gaspedal durchgetreten. Das passt! Schließlich brannte im Song zuvor die Welt ja lichterloh, weil man aus all den Fehlern einfach nicht gelernt hatte.
Mit der traurigen Ballade „Start Again“ wartet dennoch eine weitere Chance auf die Guten wie Bösen, die Lernenden wie Unbelehrbaren, denen sich dann die Frage stellt: „The spirit ist broken / But the pieces remain / Can you pick them up and start again?“
Nach dieser schicksalhaften Frage und einem wiederum metallisch knackigen Song um „The Baron's Eyes“ gibt’s erneut eine rein instrumentale Bedenkzeit mit „Fighting Force“. Man hört das Druckvolle schon aus dem Titel heraus, selbst wenn hier die E-Gitarre zu langen Soli ausholt und regelrechte Salven auf den Hörer abfeuert, die besonders unter hochwertigen Kopfhörern ein klangtechnisches Erlebnis sind.
Zusätzlich sorgt der Bass für ordentlichen Druck, während nach wie vor wilde Stereo-Effekte ungebremst links und rechts durch die Ohrmuscheln jagen. Instrumentaler Prog Metal at his best. Schade, dass diese 'Kampfnummer' schon nach knapp 4 Minuten vorbei ist.
Zum großen Finale holen RED BAZAR am Album-Ende mit dem knapp 13-minutigen Titeltrack aus. Eine epische Nummer, in denen sich alle musikalischen Einflüsse und Stimmungen der vorherigen 7 Stücke zu vereinen scheinen und all die Tragik der vorherigen Texte auf einen bedrückenden Schlusspunkt hinter dem roten Mond bringen: „Here comes the moon / I think I'm ready / And none too soon / For the end of days“.
Thematisch kein glückliches Ende – musikalisch allerdings eins, das alle Freunde breit gefächerten Progressive Rocks mit deutlichem Hang zur Härte und einem düsteren Konzept ganz bestimmt glücklich macht, wozu auch der fette Stereo-Sound seinen klangerlebnisreichen Beitrag leistet.
FAZIT: Eigentlich kann man getrost bei jeder Prog-Rock-Richterskala davon ausgehen, dass wenn eine PETER JONES musikalisch beteiligt ist, diese Skala hoch ausschlägt. Das gilt auch für „Blood Moon“ von RED BAZAR, bei dem die Erde nicht nur bebt, sondern die ganze Welt brennt. Die Musik trägt mit einer gehörigen Portion Härte den idealen Soundtrack dazu bei. Zudem leistet Jones hinter dem Mikro wirklich Meisterhaftes und schreckt selbst vor dem einen oder anderen Schrei nicht zurück. Demgegenüber stehen weit ausholende Instrumental-Passagen von metallischer Härte bis hin zu akustischer Schönheit, die allesamt von einer progressiven wie konzeptionellen Grundausrichtung zusammengehalten werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fall On Your Own Sword
- When The World Burns
- High Velocity
- Start Again
- The Baron's Eyes
- Fighting Force
- Over
- Blood Moon
- Bass - Mick Wilson
- Gesang - Peter Jones
- Gitarre - Andy Wilson
- Keys - Peter Jones
- Schlagzeug - Paul Comerie
- Inverted Reality (2022) - 13/15 Punkten
- Blood Moon (2025) - 12/15 Punkten
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