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Jacob Roberge: The Passing (Review)

Artist:

Jacob Roberge

Jacob Roberge: The Passing
Album:

The Passing

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenpressung/Just For Kicks
Spieldauer: 65:07
Erschienen: 23.05.2025
Website: [Link]

Mit klassischen Piano-Passagen eröffnet JACOB ROBERGE auf „The Passing“ dem Hörer, in welche Richtung sein Debüt geht, um kurz darauf in Erweiterung der Instrumentenlandschaft zu seinem Gesang klarzustellen, dass dieses Album wahrscheinlich hochwertigen Artrock in Kombination mit Singer/Songwriter-Konzeptionen bieten wird, in denen auch deutlich an Mr. Gilmour gemahnende Gitarren-Soli nicht fehlen.
JACOB ROBERGE ist ein Sänger und Multiinstrumentalist aus Quebec, ausgebildet in klassischem Gesang und Komposition, der sich bei seinen eigenen Kompositionen von Musikern wie STEVEN WILSON, STYX, PINK FLOYD und NEAL MORSE bis hin zu klassischen Komponisten wie BÉLA BARTÓK und JOHANN SEBASTIAN BACH inspirieren lässt.
Noch dazu gewinnt man bei Roberges Debüt von Minute zu Minute den Eindruck, dass sich selbst ein STEVEN WILSON in unmittelbarer Konkurrenz zu JACOB ROBERGE warm anziehen kann.


Ein Konzept also, das jeden Freund guten Progressive Rocks sicher neugierig macht – und das sich bis zum ausladenden epischen, symphonisch-metallischen Ende von „The Passing“ zum ganz großen Extraklasse-Abgesang erhebt.
Leider ist dadurch, dass sich Roberge auch an die Produktion dieses Albums herangewagt hat, der Klang nicht ganz spitzenmäßig ausgefallen (es fehlen klare Höhen und gute Stereo-Effekte und das Schlagzeugspiel fällt in den lauten Passagen mitunter etwas blechern aus), trotzdem aber durchaus gut gelungen.
Dafür aber zeichnet sich der singende Multiinstrumentalist als starker Komponist und extrem starker Sänger aus (Man sehe und höre nur einmal seine Version von QUEENs „Bohemian Rhapsody“), was „The Passing“ durchgängig zugute kommt.


Vielleicht legt ja beim nächsten Album Mr. Wilson in puncto Produktion mit Hand an.
Nur würde dann Mr. Roberge einen Mr. Wilson vielleicht sogar in den musikalischen Schatten stellen?
Mit einer richtig guten Produktion, die leider noch immer für viele hochbegabte Musiker einfach viel zu preisintensiv ist, wäre das durchaus denkbar.

Damit wären wir – nachdem beispielsweise „Petrichor“ schon mit einem exzessiven Trompeten-Solo oder „Garden Of Souls“ mit fettem Freetless Bass beeindruckten – auch schon beim Titelstück: Das epische, in sechs Akte unterteilte, symphonische Schlussstück wartet mit einer Laufzeit von über einer halben Stunde auf und zelebriert einen symphonischen Artrock-Tripp in Verbindung mit vielen klassischen wie progmetallischen Momenten der Extraklasse. Und ja! Diese wahnsinnige Symphonie über die Phasen des Trauerns bietet eine progressive Achterbahnfahrt zwischen traumtheatralischen GENESIS und breit orchestrierten Streichern sowie opernhaften Momenten, die tatsächlich Grenzen zwischen Klassik und Rock überschreiten. „The Passing“ wird zum frühen „Supper's Ready“ oder „The Gates Of Delirium“ und „Metropolis, Pt.2“ eines JACOB ROBERGE, der viel von den konzeptionellen Longtracks seiner offensichtlichen Vorbilder nicht nur gelernt, sondern auch in seinem ureigenen Sinne übernommen hat.


Eigentlich möchte man kaum fassen, was dieser junge Musiker hier auf „The Passing“ vorlegt, das so einige alte Prog-Hasen und ihre Spätwerke aber sowas von locker in die Ecke oder gleich zweite Reihe stellt.

Auch wenn Harmonien und Wohlklang die Eckpfeiler hinter „The Passing“ sind – dazwischen darf es auch richtig rocken oder mit breit orchestrierten Streichern pure Klassik-Atmosphäre erzeugt werden, während die E-Gitarren zu hymnischen Höhenflügen ansetzen. Wem hier nicht PENDRAGON oder PORCUPINE TREE und ANATHEMA in den Sinn kommt, der sollte unbedingt bei den besagten Größen noch einmal reinhören, um diese junge, komplett unverbrauchte und so herrlich unvoreingenommene neue Größe JAKOB ROBERGE aus Quebeck rundum genießen zu können.


FAZIT: Was für ein Debüt! Der junge, ausgezeichnet singende Multiinstrumentalist JACOB ROBERGE legt mit „The Passing“ ein progressiv rockendes Debüt-Album vor, das selbst gestandenen Prog-Rock-Größen gut zu Gesicht stehen würde. Noch dazu besitzt er den unglaublichen Mut, mit dem Titeltrack gleich ein episches, gut 32 Minuten andauerndes symphonisches Meisterwerk, das fleißig in allen Stilistiken wildert und trotzdem herrlich geschlossen in sich wirkt, hinzulegen, welches nur eine Reaktion zur Folge haben kann: Hochachtung!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 477x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Long Way Home
  • Empty Traces, Pt. 1
  • Garden Of Souls
  • Petrichor
  • Empty Traces, Pt. 2
  • The Passing
  • I. Overture / The Sea Of Life
  • II. Denial
  • III. Anger
  • IV. Bargaining
  • V. Depression
  • VI. Acceptance

Besetzung:

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